Die Versorgungslage in Deutschland bleibt angespannt: Der Krieg in der Ukraine ist nicht nur politisch eine Zeitenwende, sondern führt auch zu weitreichenden Veränderungen des Energiesystems in Europa.
Energie ist in den letzten Monaten deutlich teurer geworden. Die Preise an den Energiemärkten schnellen seit Herbst 2021 und insbesondere seit Kriegsbeginn kontinuierlich in die Höhe.
Im Herbst 2021 haben zudem mehrere “Energie-Discounter” Insolvenz angemeldet bzw. bestehenden Lieferverträge gekündigt. Diese Kunden sind – so will es das Gesetz – durch unsere Grundversorgung aufgefangen worden. Zu normalen Zeiten wäre ein solch hoher Kundenzuwachs für uns erfreulich und kein Problem. Doch wir wissen alle: diese Zeiten sind alles andere als normal. Für die neuen Kunden mussten die Stadtwerke Ostmünsterland die zusätzlich benötigte Energie zu den aktuell extrem hohen Preisen im Großhandelsmarkt beschaffen.
Der Ukraine-Krieg, der im Februar 2022 durch den Angriff Russlands ausgebrochen ist, wirkt auf die Energiepereisentwicklung zuätzlich wie ein Verstärker und die Preise an den Beschaffungsmärkten haben sich über die letzten Monate immer weiter hochgeschaukelt.
Eein Ende der turbulenten Marktsituation nicht absehbar. Konnten die Stadtwerke Ostmünsterland die Energiepreise für ihre Bestandskunden lange Zeit stabil halten, können nunmehr die gewaltigen Verteuerungen in der Beschaffung nicht weiter aufgefangen werden.
Als Ihr Stadtwerk vor Ort ist es unsere Pflicht, Sie verlässlich und sicher mit Energie zu versorgen – und das auch unter schwierigen Bedingungen. Solche Bedingungen finden wir nun vor. Denn: in den vergangenen Monaten sind die Großhandelspreise für Strom und Gas massiv gestiegen – auch eine Folge des Ukraine-Kriegs und der Russland-Politik.
Diese Preissteigerungen haben wir bislang unter großer Anstrengung für unsere Bestandskunden aufgefangen. Das ist uns leider so nicht mehr möglich und wir geben nun die Kostensteigerung an Sie weiter, d.h. wir erhöhen unsere Preise.
Die Preise an den Energiemärkten schnellen seit Herbst 2021 und insbesondere seit Kriegsbeginn kontinuierlich in die Höhe. Auch an der Leipziger Strombörse stiegen die Strompreise von Frühjahr 2021 bis Sommer 2022 um rund 400 %.
Zum 1. Juli 2022 hat der Gesetzgeber daher unter anderem beschlossen, die EEG-Umlage zunächst befristet bis Ende Dezember 2022 auszusetzen. Die Stadtwerke Ostmünsterland haben die sich daraus ergebende Entlastung von 4,43 Cent pro Kilowattstunde (brutto) automatisch preisdämpfend an ihre Kunden weitergegeben. EEG-Umlage
Unsere Einkaufsstrategie als Stadtwerk unterscheidet sich wesentlich von der Strategie sogenannter „Energie-Discounter“. Diese haben in der Vergangenheit durch sehr geringe Preise gelockt, die Energie aber erst nach Vertragsabschluss am Spotmarkt eingekauft. Dies hat bei den momentan explodierenden Preisen für einige Insolvenzen gesorgt und gezeigt, dass das Geschäftsmodell der “Energie-Discounter” nicht zuverlässig ist.
Wir als Stadtwerke machen es andersherum: Wir kaufen zuerst die Energie so günstig wie möglich, kalkulieren im nächsten Schritt unsere Produkte und bieten sie dann zu einem Preis an, mit dem wir unsere Ausgaben decken können. So garantieren die Stadtwerke Ostmünsterland eine sichere Energieversorgung zu fairen und marktgerchten Preisen für die Region.
Einer der Gründe, weshalb wir uns als Stadtwerke in einer solch wirtschaftlich angespannten Situation befinden, ist die nie da gewesene Preisentwicklung an den Energiemärkten. Dennoch gilt: wir sehen es als unsere Aufgabe, Sie verlässlich mit Strom und Gas zu versorgen. Entsprechend dieser Maxime haben wir lange versucht, die Mehrkosten durch die gestiegenen Preise im Großhandel aufzufangen. Nun müssen aber auch wir unsere Preise erhöhen, um die Mehrkosten durch die gestiegenen Preise im Großhandel zu kompensieren.
Die Stadtwerke Ostmünsterland haben die vertraglich vereinbarten Energiemengen für ihre Kunden beschafft und erfüllen selbstverständlich die Lieferverpflichtungen. Wie sich die Gaspreise kurz-, mittel- und langfristig entwickeln, kann niemand zuverlässig prognostizieren. Sicher ist: als Kunde der Stadtwerke Ostmünsterland profitieren Sie von unserer nachhaltigen Beschaffungsstrategie, die auf einen breiten Liefermix setzt und die Energiemengen zu einem hohen Anteil langfristig im Voraus beschafft. Allerdings können auch wir uns dauerhaften Preissteigerungen nicht entziehen. Sie können sich allerdings sicher sein, dass wir Ihre Angebote seriös kalkulieren und Anstrengungen unternehmen, die Preisspitzen für die Kundinnen und Kunden abzufedern.
Ja. Die Mehrzahl der Anbieter in Deutschland haben im Jahr 2022 bereits ihre Strom- und Gaspreise drastisch erhöht, einige haben sogar schon eine zweite Preisrunde angekündigt.
Eine automatische Anpassung erfolgt nicht. Für viele Haushalte wird sich daher erst bei der nächsten Jahresabrechnung der Preisanstieg bemerkbar machen. Um dann hohe Nachzahlungen zu vermeiden, empfehlen wir eine Anpassung der monatlichen Abschlagsbeträge. Diese Änderung kann über unser Online-Kundencenter vorgenommen werden. Oder wenden Sie sich telefonisch an unsere Mitarbeiter in den Kundencentern.
Wir empfehlen Ihnen, Ihre Aufwände und Kosten stets sorgfältig im Blick zu haben. Überprüfen Sie dafür regelmäßig Ihre Zählerstände, wie viel Energie Sie verbrauchen und ob Ihr Abschlag noch richtig kalkuliert ist. Um unerwartet hohen Nachzahlungen vorzubeugen, sollten Sie rechtzeitig Ihre Abschläge anpassen lassen. Meist fällt es leichter, die laufenden Kosten etwas nach oben zu korrigieren – statt plötzlich eine nicht eingeplante hohe Nachzahlung schultern zu müssen. Wir beraten Sie gerne, ob und in welcher Höhe eine Abschlagsanpassung sinnvoll ist.
Grundsätzlich gilt: Rechnungen und Abschläge müssen pünktlich bezahlt werden. Zahlungen für Strom, Heizung und Miete sollten immer Vorrang haben und vor allen anderen Rechnungen beglichen werden. Uns ist allerdings sehr wohl bewusst, dass manche Umstände dies erschweren können und gerade die aktuelle Situation eine besondere Herausforderung für viele Haushalte darstellt. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Zahlungsschwierigkeiten haben. Gemeinsam finden wir eine Lösung.
Die massiv steigenden Energiekosten bringen viele Haushalte finanziell an ihre Grenzen. Wenn Sie betroffen sind, stehen wir Ihnen zur Seite.
Die Stadtwerke Ostmünsterland sind für Sie da und wir finden gemeinsam eine Lösung: Kommen Sie möglichst frühzeitig auf uns zu – am besten, bevor es zur ersten Zahlungsverzögerung kommt. Einvernehmlich lassen sich kurzfristig Zahlungsaufschübe und/oder Ratenzahlungen vereinbaren und mittelfristig Energiesparmöglichkeiten aufzeigen.
Ganz wichtig zu wissen: Falls Sie, aus welchen Gründen auch immer, in Zahlungsverzug geraten, nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf, bevor weitere Schritte eingeleitet werden. Wichtig ist, dieses Angebot anzunehmen und das Gespräch mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu suchen. Gemeinsam – gegebenenfalls auch unter Einbindung externer Beratungs- oder Förderstellen sowie Sozialverbänden und -einrichtungen – lassen sich immer einvernehmliche Lösungskonzepte entwickeln, bevor sich die Situation verkompliziert und unnötige und teure Zusatzaufwände entstehen oder eine Sperrung droht.
Zum jetzigen Zeitpunkt können verbindliche Angaben zur weiteren Preisentwicklung also nicht getroffen werden. Klar ist aber, dass sich die Kunden auch in den kommenden Monaten leider auf weiter steigende Preise einstellen müssen. Worauf sich Kunden der Stadtwerke Ostmünsterland allerdings verlassen können: Wir beobachten die Preisentwicklungen sehr genau.
Bis heute hat die Politik zudem bereits einige Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten, wie etwa die Energiekostenpauschale. Hier finden Sie eine Übersicht über die geplanten Entlastungen der Bundesregierung.
Die Energiewende in unserer Heimat voranzubringen ist und bleibt für uns ein wichtiges Ziel. Außerdem ist der zügige Ausstieg aus fossilen Energieträgern und der Ausbau der Erneuerbaren Energien ein wichtiger Lösungsbaustein für die aktuelle Lage. Deswegen werden wir an unserem Engagement festhalten.
Für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gewerbebetriebe und Industrie ist Energie in den letzten Monaten bereits deutlich teurer geworden. Das lag vor allem daran, dass die weltweite Nachfrage nach Energie stark angestiegen und das Angebot nicht entsprechend mitgezogen ist.
Diese extreme Marktsituation stellt auch die Verantwortlichen der Stadtwerke Ostmünsterland vor Herausforderungen. Die Beschaffungskosten, die alle Energieversorger für Strom und Gas zahlen müssen, sind in den vergangenen Monaten geradezu explodiert. Am Spotmarkt, auf dem kurzfristig Energie beschafft wird, musste für Erdgas im Jahresdurchschnitt 2021 rund das Dreifache des Vorjahrespreises bezahlt werden – beim Strom deutlich mehr als das Doppelte. Im europäischen Durchschnitt stieg der Erdgasgroßhandelspreis innerhalb eines Jahres sogar um über 500 Prozent.
Aktuell wirken die geopolitischen Entwicklungen als Verstärker: Sollte sich aufgrund des Krieges in der Ukraine das Angebot verknappen, werden die Preise für Energie weiter ansteigen.
Die jüngsten Energiepreissteigerungen sind vor allem auf marktbedingte Ursachen zurückzuführen, nämlich eine steigende Nachfrage und ein begrenztes Angebot. Gleichzeitig machten Steuern, Abgaben und Umlagen 2021 durchschnittlich 40 Prozent des Strompreises in Deutschland für Privatkund:innen aus.
Die Stadtwerke Ostmünsterland begrüßen vor diesem Hintergrund die von der Bundesregierung angekündigten Entlastungen, insbesondere den Wegfall der EEG-Umlage in der zweiten Jahreshälfte 2022. Dadurch wird ein Musterhaushalt um rund 150 Euro pro Jahr entlastet.
Vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen leiden unter steigenden Energiepreisen, da sie einen hohen Anteil ihres Einkommens für Strom, Heizung und Mobilität aufwenden müssen. Hier sind weitere sozialpolitische Maßnahmen erforderlich, um besonders schützenswerte Verbraucher:innen zu entlasten. Die Einführung eines Heizkostenzuschusses war ein erster richtiger Schritt, der allerdings durch weitere Maßnahmen ergänzt werden muss.
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